1955
1955 kam es zu einer großen Gemeinschaftsleistung der hannoverschen Industrieunternehmen, und das in Zeiten knappen Kapitals und des Wiederaufbaus auch des eigenen Wirtschaftsunternehmens: Erneut wurde eine „Haus der Hannoverschen Industrie GmbH“ für den Erwerb und die Bebauung des Grundstücks Schiffgraben 36 in Hannover gegründet. Das zu bauende Haus sollte „der hannoverschen Industrie für die Unterbringung von Industrieverbänden und ihren Veranstaltungen dienen.“ Der Industrie-Verein war mit 30 Prozent des Stammkapitals an der GmbH beteiligt. Die restlichen 70 Prozent verteilten sich auf zirka 70 Mitgliedsunternehmen des Industrie-Vereins.
Bis heute existiert die Haus der Hannoverschen Industrie GmbH und Hauptgesellschafter ist der heutige Industrie-Club Hannover e.V.
1956
Der Industrie-Verein, der Unternehmerverband Niedersachsen und der Metall-Arbeitgeberverband konnten 1956 in das vom Architekten Prof. Dieter Oesterlen entworfene „Haus der Hannoverschen Industrie“, das im Schiffgraben gegenüber der Industrie- und Handelskammer Hannover liegt, einziehen.
1957
Im Jahr 1957 wurde die Satzung nochmals komplett neu gefasst. Hauptzweck des Vereins ist es seither, die allgemeinen, ideellen und wirtschaftlichen Interessen der Industriefirmen des Vereinsgebietes wahrzunehmen. Um dies zu erreichen, soll nach den seit 1957 gültigen Satzungsregelungen der Meinungsaustausch zwischen den Firmen gepflegt und die Beziehung zu anderen Berufskreisen des In- und Auslands gefördert werden. Treuhänderisch verwaltet der Verein die Gelder der Mitglieder und setzt sie für kirchliche, gemeinnützige und mildtätige Zwecke ein.
1972
Der Industrie-Verein Hannover und Umgebung benennt sich um und heißt fortan „Industrie-Club Hannover e. V.“. Vorbilder für diesen Schritt sind der Übersee-Club in Hamburg und die Industrie-Clubs in Düsseldorf und Dortmund. Der Verein will künftig zudem weitere Aufgaben übernehmen, um den neuen Herausforderungen der aktuellen Zeit zu begegnen. Während die Wahrnehmung spezieller Interessen den Verbänden überlassen wird, will der Industrie-Club die allgemeinen, ideellen und wirtschaftlichen Interessen der Unternehmen fördern, an Reformen von Verwaltung und Infrastruktur mitwirken und die Wissenschaft und Bildung fördern. Als Ausdruck unternehmerischer Verantwortung wird auch bis heute regelmäßig eine Kandidatenliste für die Gruppe „Industrie“ bei den Wahlen zur IHK-Vollversammlung aufgestellt.
1973
Bereits 1973 wird mit Henning Harms der erste hauptamtliche Vereins-Geschäftsführer eingestellt. Dies führt in den Folgejahren zu einer Intensivierung des Club-Lebens, der Verein wird zum „Forum der Geselligkeit“ ausgebaut. Veranstaltungen mit hoch angesehenen Rednern zur Information der Mitglieder, zum Meinungs- und Erfahrungsaustausch über wirtschaftsbezogene Fragen im Kreis geladener Gäste und der Mitglieder stehen auch im Jahr 1987 im Fokus des Industrie-Clubs. Die behandelten Themen sollen dem Erhalt der sozialen Marktwirtschaft und der Darstellung der Bedeutung des freien Unternehmertums dienen. Der Verein arbeitet weiterhin an Reformen im Vereinsgebiet mit, fördert Kontakte zu Wissenschaft, öffentlicher Hand und Kunst.
In den 1970er Jahren wird die separate Sammlung von Mitgliederspenden für karitative und gemeinnützige Einrichtungen eingestellt. Hier waren nach dem Kriegsende jährlich noch hohe Beträge verteilt worden, allerdings nie an politische Institutionen. Inzwischen wollen die Mitgliedsunternehmen jedoch lieber selbst über die Empfänger ihrer Spenden entscheiden. Seither fördert der Industrie- Club nur noch in bescheidenerem Rahmen jedes Jahr wissenschaftliche und kulturelle Zwecke, sei es als Mitglied von Fördervereinen, bei Veranstaltungen oder aus anderen Anlässen.
1985
Der Industrie-Club Hannover e.V. öffnet sich neben der produzierenden Industrie nun für alle Wirtschaftszweige, vor allem für die immer größer werdende Gruppe der Dienstleistungs-unternehmen. Hintergrund dieser Öffnung ist die Erkenntnis, dass die Aufgaben und Ziele, die sich der Verein in seiner Satzung gestellt hat, in gleicher Weise Unternehmen verschiedener Herkunft berühren. Bei der Mitgliedergewinnung steht aber das „Fabrizieren“ weiterhin im Vordergrund, auch wird in Schreiben noch die Anrede „Herr Fabrikant“ verwendet.
1987
Der Industrie-Club begeht am 30. Oktober 1987 mit einem Festakt im Sprengel-Museum sein 100-jähriges Bestehen. Zahlreiche namhafte Gäste aus Wirtschaft und Politik, Kultur, Kunst und Wissenschaft sind geladen und werden vom Vereinsvorstand Eberhart Schindewolf empfangen. Nach den Grußworten von Dr. Ernst Albrecht, Niedersächsischer Ministerpräsident, und Herbert Schmalstieg, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover, unternimmt Professor Dr. Werner Knopp, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Berlin, mit den Gästen „Streifzüge durch das alte Hannover im Reiche des silbernen Rosses“:
Der Industrie-Club Hannover verzeichnet im Jubiläumsjahr 109 ordentliche Mitglieder der Wirtschaft Hannovers und seiner Umgebung.